Freitag, 18. September 2015

Früherer FCE-Jugendspieler Toni Suddoth Terrell spielt für Deutschland

DFB honoriert erfolgreiche Jugendarbeit beim FC Eislingen


Der 1.FC Eislingen erhielt im Rahmen einer Feierstunde vom DFB eine Bonuszahlung für die Ausbildung des Jugendnationalspielers Toni Suddoth Terrell.

Dieser fühlt sich seiner Heimatstadt Eislingen noch immer verbunden.


Im Auftrag des DFB übergab der Vorsitzende des Fußballbezirks Neckar-Fils, Karl Stradinger, in feierlichem Rahmen im Eislinger FC-Clubhaus einen Scheck über 1.450 Euro an den Präsidenten des FCE, Rainer Interwies, der sich „sehr erfreut und stolz“ zeigte.





Zu verdanken ist dies der steilen Karriere des früheren FC-Jugendspielers Toni Suddoth Terrell, der bis heute in Eislingen wohnt. Vor zwei Jahren bestritt der rechte Verteidiger zwei Spiele für Deutschland.

Seit 1997 erhalten Amateurvereine Geld vom DFB wenn ein früherer Jugendspieler des Vereins den Sprung in eine deutsche Nationalmannschaft geschafft hat. Als „tolles Zeichen“ wertet dies Eislingens Oberbürgermeister Klaus Heininger. 
Jugendarbeit sei damit auch finanziell nicht umsonst. Das Abwandern erfolgreicher Spieler zu großen Vereinen möchte er daher auch nicht als Verlust gewertet wissen, sondern als Zeichen „alles richtig gemacht zu haben, worauf andere aufbauen können“.

Beim 1.FC Eislingen hat dies schon eine gewisse Tradition. Ist die Jugendabteilung doch nicht nur die größte Jugendabteilungen mit den meisten Jugendmannschaften im Fußballverbandsbezirk Neckar-Fils sondern wird auch regelmäßig hochgelobt und ausgezeichnet, etwa von der Stadt Eislingen für „herausragende Jugendarbeit“. Deutlichstes Zeichen der guten Grundlagenarbeit sind jedoch die Spieler, die immer wieder den Sprung in das „Haifischbecken Profifußball“ (OB Heininger) schaffen.

Etliche Spieler des FCE war dies in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten gelungen. Zuletzt vor rund 20 Jahren Danny Schwarz, der zum VfB wechselte und später ebenfalls für Deutschland auflief, erinnert sich der geschäftsführende Vorsitzende des FCE, Thomas Rupp. 
Zuvor hatte Gunnar Weiss als ehemaliger FC-Spieler für ein DFB-Team und den VfB gespielt und nicht zuletzt auch Michael Oelkuch, der Trainer von Toni Suddoth Terrell während dessen Zeit beim FC in Eislingen. 
Der Salacher Oelkuch lief von 1995 bis 1997 mit dem roten Brustring auf und absolvierte dabei 12 Bundesligaspiele bevor er über eine Stippvisite bei Greuther Fürth zu den Münchner Bayern wechselte. Waldhof Mannheim, Union Berlin, Rot-Weiss Essen, 1. FC Saarbrücken, Fortuna Köln, Werder Bremen waren einige weitere Stationen bevor er seine Karriere bei einem Brasilianischen Klub beendete. Von dieser Erfahrung hat auch Toni Suddoth Terrell profitiert.

Der seit einem Monat 17 Jahre alte Rechtsverteidiger schnürte die Kickstiefel erstmals für den ASV Eislingen. „Im Oktober 2007 erhielt er seinen ersten Spielerpaß“, erzählte Karl Stradinger, am Rande der Scheckübergabe. Bereits im Juli 2009 wurde der SC Geislingen auf den Eislinger aufmerksam. Das Gastspiel in der Fünftälerstadt währte jedoch nur kurz und so kehrte er bereits im Februar 2010 in seine Heimatstadt zurück. 
Bis Juli 2012 kickte er dann für den 1.FC Eislingen, den Verein in seiner Nachbarschaft: Suddoth Terrell wohnt in unmittelbarer Nähe zum früheren FC-Platz, dem späteren Kalikogelände. 
Im Sommer 2012 schließlich folgte er dem Ruf zum VfB nach Stuttgart. Aufgrund des hohen Trainingspensums (täglich) des deutschen B-Jugend-Vizemeisters und derzeitigen A-Jugend-Bundesligisten wechselte er von Eislingen an die Stuttgarter Linden-Realschule, die mit dem VfB kooperiert. 
Für Hobbys bleibt nicht viel Zeit. Stradinger verriet jedoch, dass Toni Suddoth Terrell auch ein begabter Kartfahrer sei und womöglich auch eine Rennfahrerkarriere hätte einschlagen können.

Zusammen mit Pressesprecher Peter Heck ließ Suddoth Terrell anhand von Unterlagen aus jener Zeit Erinnerungen an seine Laufbahn beim FC aufleben.






Sein damaliger Trainer Michael Oelkuch erinnert sich noch genau an den damaligen Rohdiamanten, so lange ist es ja auch noch nicht her: „Sein Talent war sehr gut, an der Technik haben wir intensiv gefeilt.“ 
Als großes Glück für die Entwicklung des damals 12-jährigen sieht er die damaligen Kameraden an. „Es war eine tolle Mannschaft, in die Toni absolut reingepasst hat“. 
Seine Position damals: Innenverteidiger. 
Oelkuch habe ihm viel beigebracht, erinnert sich Toni Suddoth Terrell. Und das mitunter in deutlicher Sprache: „Ich habe ihm schon gesagt, was Sache ist“, erzählt Oelkuch, bevor sich beide an ein Turnier in Spanien erinnern, an dessen Rande er den jungen Spieler zuerst aus dem Bett geschmissen und dann zum Laufen geschickt hatte. Heute lachen beide darüber. Geschadet hat es offensichtlich nicht.

Der junge Starkicker ohne Starallüren möchte nun einen Traum verwirklichen und das Projekt Profikarriere mit voller Kraft angehen. Plan B wäre eine Ausbildung zu machen. Trainingspensum und der Verzicht auf das Leben Gleichaltriger sei ihm keineswegs zu viel, er mache es mit Freude, sagt er. 
Einen zusätzlichen Kick gaben dem Sohn einer Deutschen und eines US-Amerikaners natürlich die bislang zwei Einsätze in der U16-Nationalelf Ende 2013 gegen Belgien und Rußland. 
Mit leuchtenden Augen erzählt er von der Atmosphäre und den spannenden Erlebnissen rund um die Einsätze in der Nationalelf – und das besondere Gefühl für Deutschland zu spielen. Selbstverständlich ist für ihn daher auch dass er bei der Hymne nicht schweigt: „Klar singe ich mit“.

In die Wiege gelegt bekommen hat der sportliche und freundliche junge Mann das Fußballtalent nicht unbedingt. Sein Vater spiele Basketball, erzählt Toni Suddoth Terrell und auch er selbst hat vor der Konzentration auf die Fußballkarriere noch andere Sportarten ausgeübt, so etwa Baseball bei den Green Sox in Göppingen.

Dass beim FCE Fußballkultur in seiner besten Form gelebt wird, wurde auch durch die Feierstunde anlässlich der Scheckübergabe deutlich. In Blau-Weiße Hussen gehüllte Tische, Sekt und Lokalprominenz aus Sport, Politik und Gesellschaft machten deutlich welche Bedeutung der Verein hat. Für die Stadt, den Fußballbezirk und als Talentschmiede der Profivereine.



  
  





#1FCE

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen