Samstag, 21. Mai 2016

Fußballschule des FC Köln in Eislingen

Wenn Bundesligist 1. FC Köln mit seiner Heinz-Flohe-Fußballschule durch Deutschland tingelt, ist das nichts Besonderes. Dies tun andere Erstligisten auch. Aber in Eislingen war das ganz anders: Von Dienstag bis Freitag kickten dort 37 Nachwuchsfußballer im Alter von sieben bis 16 Jahren, darunter auch elf Flüchtlinge. „Wir hatten mal das ein oder andere Flüchtlingskind dabei, aber nicht so viele", freute sich Campleiter Tim Kulczynski. Verständigungsschwierigkeiten auf dem Platz gibt es keine. „Wir sprechen mit Händen und Füßen. Das klappt alles", erklärt der Jugendtrainer. Die Idee, ein Camp mit der FC-Fußballschule rund um das Eichenbachstadion zu organisieren, hatte Hans-Joachim Schiek, dessen Sohn Dorean in der F-Jugend des FC Eislingen spielt. Bereits fünf Monate zuvor hatte Köln-Fan Schiek, der als Sozialarbeiter in der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Geislingen arbeitet, mit einigen Flüchtlingskindern das Spieltagscamp der Geißböcke besucht, bei dem seine Jungs vor dem Heimspiel gegen den FC Augsburg als Einlaufkinder Bundesligaluft schnuppern durften. Neben Zuschüssen vom Arbeitskreis Asyl mussten die Kinder einen Teil des Geldes selbst bezahlen, erklärt Schiek. Der Kontakt zu den Kölnern war nun hergestellt und das Camp in Eislingen beschlossene Sache. Auch in der mobilen Fußballschule mussten die Flüchtlingskinder nun ihren Obolus entrichten, wenn auch nur einen Teil. Der Rest stammt aus einem Förderprogramm des Bundes, Von Dienstag an standen vormittags passen, schießen, dribbeln und tricksen auf dem Trainingsplan. „Nachmittags wurde gespielt. Das machen die Kids am liebsten", sagt Campleiter Kulczynski. Zum Trainerstab der Kölner gehörte auch Ex-Nationalspieler Herbert „Zimbo" Zimmermann, der mit dem FC 1978 das Double gewann. „Es ist eine tolle Idee, mit den Flüchtlingskindern zu spielen", freute er sich. Auch den Kindern gefiel das Camp sehr gut. „Die Trainer sind nett und es macht Spaß", sagt der achtjährige Lenny. „Es ist cool, weil man neue Freunde kennen lernt", ergänzt Jannik (9). Dem Vernehmen nach soll unter den Flüchtlingskinder auch ein Supertalent gewesen sein, das die Kölner am liebsten sofort mit ins Rheinland genommen hätten. Aber daraus wurde zunächst mal nichts.
WOLFGANG KARCZEWSKI

Bilder von der Veranstaltung























































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