Wenn
Bundesligist 1. FC Köln mit seiner Heinz-Flohe-Fußballschule durch Deutschland
tingelt, ist das nichts Besonderes. Dies tun andere Erstligisten auch. Aber in Eislingen
war das ganz anders: Von Dienstag bis Freitag kickten dort 37
Nachwuchsfußballer im Alter von sieben bis 16 Jahren, darunter auch elf
Flüchtlinge. „Wir hatten mal das ein oder andere Flüchtlingskind dabei, aber
nicht so viele", freute sich Campleiter Tim Kulczynski.
Verständigungsschwierigkeiten auf dem Platz gibt es keine. „Wir sprechen mit
Händen und Füßen. Das klappt alles", erklärt der Jugendtrainer. Die Idee,
ein Camp mit der FC-Fußballschule rund um das Eichenbachstadion zu
organisieren, hatte Hans-Joachim Schiek, dessen Sohn Dorean in der F-Jugend des
FC Eislingen spielt. Bereits fünf Monate zuvor hatte Köln-Fan Schiek, der als
Sozialarbeiter in der Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Geislingen
arbeitet, mit einigen Flüchtlingskindern das Spieltagscamp der Geißböcke
besucht, bei dem seine Jungs vor dem Heimspiel gegen den FC Augsburg als
Einlaufkinder Bundesligaluft schnuppern durften. Neben Zuschüssen vom
Arbeitskreis Asyl mussten die Kinder einen Teil des Geldes selbst bezahlen,
erklärt Schiek. Der Kontakt zu den Kölnern war nun hergestellt und das Camp in
Eislingen beschlossene Sache. Auch in der mobilen Fußballschule mussten die
Flüchtlingskinder nun ihren Obolus entrichten, wenn auch nur einen Teil. Der
Rest stammt aus einem Förderprogramm des Bundes, Von Dienstag an standen
vormittags passen, schießen, dribbeln und tricksen auf dem Trainingsplan.
„Nachmittags wurde gespielt. Das machen die Kids am liebsten", sagt
Campleiter Kulczynski. Zum Trainerstab der Kölner gehörte auch
Ex-Nationalspieler Herbert „Zimbo" Zimmermann, der mit dem FC 1978 das
Double gewann. „Es ist eine tolle Idee, mit den Flüchtlingskindern zu
spielen", freute er sich. Auch den Kindern gefiel das Camp sehr gut. „Die
Trainer sind nett und es macht Spaß", sagt der achtjährige Lenny. „Es ist
cool, weil man neue Freunde kennen lernt", ergänzt Jannik (9). Dem
Vernehmen nach soll unter den Flüchtlingskinder auch ein Supertalent gewesen
sein, das die Kölner am liebsten sofort mit ins Rheinland genommen hätten. Aber
daraus wurde zunächst mal nichts.
WOLFGANG
KARCZEWSKI
WOLFGANG
KARCZEWSKI
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen